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Bereits in den 1990er Jahren, dem Jahrzehnt der „Yuppies“, hatte es einen Run auf die Böse gegeben. Mit der Digitalisierung und der damit einhergehenden Erleichterung erreichte der Börsenboom die Massen. Der Traum vom schnellen Geld vereint die Neulinge auf dem blanken Parkett. Doch wer alle Sorgfalt fahren lässt, geht nach dem Sprung ins kalte Wasser unter. Andererseits ist irgendwann immer das erste Mal, sodass die Alternative für die Berufenen zum nassforschen Auftritt nicht in einem Verzicht, sondern in einer vernünftigen Einstellung zum Trading liegt. Was können Einsteiger tun, um dauerhaft Freude am Börsengeschäft zu haben?

 

Charts nutzen zur Trenderkennung

 

Trader sind im Gegensatz zu traditionellen Börsianern eher an kurzen Zeithorizonten interessiert. Dadurch gewinnt der Trend, der bekanntlich des Anlegers Freund ist, im Verhältnis zum Wert des Assets (Value) an Bedeutung. Eine effektive Trendanalyse unterstützen vom Broker zur Verfügung gestellte Tools, von denen Charts die bekanntesten Hilfsmittel sind. 

 

Bei ihnen handelt es sich um die grafische Darstellung historischer Kursentwicklungen von Assets. Sie sind nach Figuren wie Kerzen geordnet und versprechen die detaillierte Erkennung von Wendepunkten. Bildet sich im Kursverlauf eines Assets ein solches Muster im Diagramm, gibt dieses Tradern Hinweise auf ein mögliches zukünftiges Verhalten.

 

Informationsseiten von Experten, auf denen die einzelnen Figuren wie der Candlestick Chart erklärt werden, sind für Einsteiger unverzichtbar und erhöhen ihre Erfolgsquote bei der Trenderkennung spürbar. Die Trendfolgestrategie als Resultat der empirischen Beobachtung, dass Trends dazu neigen, sich fortzusetzen, sollte für Einsteiger das Mittel der Wahl sein. Die gewagte Kontratrendstrategie, um auf die Mitnahme hoher Gewinne zu setzen, ist den Profis vorbehalten.

 

 

Verfolge die Nachrichten

 

Dass Nachrichten aus den Bereichen Wirtschaft und Politik Auswirkungen auf die Börse haben, ist keine Neuigkeit. Dennoch sollten sich Anleger diese Abhängigkeiten bei ihren Entscheidungen vor Augen führen. Wird zum Beispiel ein Unternehmen zu einer hohen Geldstrafe verdonnert, kann dies und die damit verbundene Rufschädigung schnell zu einem Sturz von dessen Börsenkursen führen. Beim Ereignistrading wird sogar gänzlich auf diese Strategie gesetzt.

 

Ähnlich wie bei den Charts unterstützen Broker das Verfolgen von News in ihrer Trading-App auf unterschiedliche Weise. Deshalb sollte auch hier beim Broker-Anbietervergleich Wert auf das Maß an Unterstützung für die Verfolgung von Nachrichten gesetzt werden. Ausgezeichnet ist hierbei das Feature von Push-Nachrichten bei besonders bedeutsamen News. Die KI-unterstützten Algorithmen unterscheiden inzwischen zuverlässiger zwischen unwichtigen und wichtigen Informationen als noch vor einigen Jahren.

 

Gründliche Vorbereitung bei längerem Zeithorizont

 

Einsteiger agieren an der Börse zusammen mit Profis, die entweder eigenständig ihre Transaktionen tätigen oder im Auftrag einer Bank. Entsprechend hoch ist das Lehrgeld, das zu Beginn der Trading-Karriere gezahlt werden muss. Einer bekannten Studie nach müssen 77 % aller Anfänger beim Daytrading mit Verlusten rechnen. Dass die Quote beim Daytrading so hoch ist, liegt an der Geschwindigkeit, mit der Trader auf Veränderungen reagieren müssen. Während Experten intuitiv ihre Befehle eingeben, sind Trader eher unsicher und verpassen gute Möglichkeiten.

 

Während Demokonten die Gelegenheit bieten, ihre Erkenntnisse im Training in der Praxis zu erproben und an Sicherheit zu gewinnen, sollten sich Einsteiger zunächst auf Assets mit längeren Zeithorizonten konzentrieren. Hier verfügen Anleger über ein größeres Zeitpensum zum Durchdenken ihrer Transaktionen. Je länger der Zeithorizont ist, desto stärker wird der Einfluss des Value-Tradings als Gegensatz zum Trend-Trading. Das heißt, Trader sollten sich mit den Assets vertraut machen, um bessere Vorhersagen darüber treffen zu können, ob bei bestimmten börsennotierten Unternehmen fortan die Bullen oder Bären regieren.

 

Nicht zu viele Transaktionen tätigen

 

Bei jeder Transaktion verdienen die Broker mit, da sie sich das Ausführen der einzelnen Orders berechnen lassen. Aus diesem Grund macht jeder Trader, der durch seine Entscheidungen in 50 % aller Fälle richtig liegt, Verluste. Besonders bei kleineren Einsätzen wirken sich die Transaktionsgebühren spürbar aus. Aus diesem Grund sind wenige durchdachte Spielzüge besser als viele fahrige. Trader können ferner das Maß an Gebühren durch einen Broker-Anbietervergleich geringhalten und sich für einen Anbieter entscheiden, der seine Gebühren in Bereichen erhebt, von denen man nicht betroffen ist.

 

Halten statt Verkaufen

 

Eine grundsätzliche Strategie ist beim Börsenhandel das Positionstrading. Ähnlich wie beim Ereignistrading konzentrieren sich Anleger auf einen einzelnen Faktor, der einen starken Einfluss auf den Erfolg hat. Zwar muss man sich nicht gleich als Positionstrader sehen, aber ein Verständnis für diese Strategie hilft dabei, sie bei seinen Transaktionen zu beherzigen, um von diesem Einflussfaktor zu profitieren. Konkret geht es darum, dass Börsenkurse tendenziell steigen. Im Durchschnitt liegen die Wachstumsraten der Assets pro Jahr bei rund 8 %, während Experten berechnet haben, dass die Kurse in 80 % der Zeit steigen.

 

Mit der Welle oder gegen die Welle surfen?

 

An dieser Schneise setzt der nächste Tipp an, auf die Trendfolgestrategie zu setzen. Da Börsentrends eine Tendenz der Fortsetzung haben, sind positive Trends ein zuverlässiger Indikator auf ein weiteres kräftiges Wachstum, von dem man durch geduldiges Positionshalten profitieren möchte. Zu beachten ist allerdings, dass es zu den empirischen Gesetzmäßigkeiten an der Börse gehört, dass eine Baisse überaus heftig ausfallen kann.

 

Dies ist die Motivation für Trader mit Kontratrendstrategie, die bewusst gegen den Trend agieren, geringere Trefferwahrscheinlichkeiten in Kauf nehmen und auf den großen Gewinn warten. Die Kontratrendstrategie ist mit einem hohen Risiko verbunden und etwas für Profis. Benötigt wird ein ausgeprägtes Gespür dafür, wann bei einem Asset das Wachstum nur eine Blase ist und wann diese platzen wird.

 

Andere für sich arbeiten lassen

 

Immer beliebter wird das Social Trading, bei dem wie auf Facebook erfahrenen Tradern gefolgt werden kann, deren Transaktionen sich kopieren lassen. Vorreiter in dieser Beziehung war der israelische Anbieter eToro, der das Erfolgsmodell von Mark Zuckerberg auf den Börsenhandel übertragen wollte. Seine Mission darf als gelungen angesehen werden. Social Trading bietet Börsianern auch mit wenigen Kenntnissen die Chance auf Erfolg und gilt inzwischen sogar als günstige Form der Vermögensverwaltung.

 

Eine Investition in die Zukunft

 

Aller Anfang ist schwer, aber allem Anfang wohnt nach Hermann Hesse auch ein Zauber inne. Wer sich zum Trading berufen fühlt, kann mit einer gründlichen und effektiven Vorbereitung die Weichen richtigstellen. Zwar ist die Hoffnung auf das schnelle Geld direkt zu Beginn utopisch. Wer Trading aber als lebenslangen Prozess begreift, der mit immerwährendem Erkenntnisgewinn verbunden ist, kann in der Zukunft mit wachsender Stärke kräftige Gewinne einfahren, sodass sich das Engagement, das man dem Börsenhandel gewidmet hat, als kluge Investition erweisen wird.

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