Wenn es ein Thema gibt, was gerade in aller Munde ist, dann ist es 5G. Vom neuen Mobilfunknetz erhofft man sich viel. Beispielsweise hat das autonome Fahren, eine der Zukunftsvisionen schlechthin, aktuell noch das Problem, dass die Übertragungsgeschwindigkeit der aktuellen Mobilfunknetze nicht ausreicht. Die Autos müssen nämlich immer miteinander kommunizieren. Aber auch für die private Nutzung ist 5G ein Segen, beispielsweise wenn man im Casino online ein paar Runden in den Slots drehen will und auf eine gute Verbindung angewiesen ist. Oder wenn man als Influencer einen Livestream starten möchte, um seine Follower auf seinem Weg mitzunehmen. 

 

 

Quelle: pixabay.com

 

Was ist Network Slicing überhaupt?

 

Network Slicing bezeichnet die Reservierung bestimmter Teile eines Mobilfunknetzes für Dienste wie beispielsweise den Rettungsdienst. Von dieser Funktion hört man bisher vor allem im Zusammenhang mit 5G, weil beim Aufbau des 5G-Netzes in Österreich dieses Feature implementiert wird. Allerdings ist Network Slicing auch schon bei älteren Mobilfunknetzen möglich. A1 zeigt als erster Mobilfunkanbieter auf der Welt zusammen mit Nokia, dass das aktuell auch schon beim österreichischen 4G-Netz möglich ist. Das ist ein wichtiger Schritt, da der Ausbau von 5G in vielen Ländern noch hinkt. Jeder sogenannte „Slice“ ist ein eigenständiges Netzwerk, das unabhängig von externen Einflüssen agiert und somit ideal für kritische Infrastruktur ist. 

 

Was Slicing der ÖBB bringt

 

Drei Ziele stehen für Österreich beim Network Slicing im Vordergrund: Kundenfreundlichkeit, Wettbewerbsfähigkeit und Umweltfreundlichkeit. Die Wettbewerbsfähigkeit soll vor allem durch eine Reduktion der Kosten erreicht werden, indem beispielsweise Kabel durch Mobilfunk ersetzt werden. Allgemein will man bei der ÖBB viel mehr auf Digitalisierung setzen. In einer modernen Weiche sind beispielsweise 40 Sensoren verbaut, für deren Kommunikation natürlich unbedingt eine beständige, sichere und schnelle Kommunikation sichergestellt sein muss. Da die ÖBB ihren eigenen Slice bekommt, können die Netze störungsfrei laufen und sind zum Beispiel auch nicht betroffen, wenn eine Großveranstaltung andere Netze lahmlegt. 

 

Im Gegensatz zu anderen Ländern will Österreich nicht warten, bis 5G endlich flächendeckend verfügbar ist, bevor man sich die Möglichkeiten des Network Slicings zu Nutze macht. Bei räumlich klarer Eingrenzung wie am Flughafen Wien ist das aber kein Problem, da man hier schon ein lokales 5G-Netz aufgebaut hat. 

 

Das 4G-Netz ist schon weitflächig ausgebaut, allerdings kann man bei der Bahn natürlich nicht hinnehmen, dass das Netz unter einer Spitzenlast leidet, wenn beispielsweise viele Nutzer gerade A1 Now TV streamen wollen. 

 

Aktuell erstellt die ÖBB einen digitalen Zwilling für jedes Gleis. In diesem System ist dann immer in Echtzeit ersichtlich, wo gerade die Züge fahren. Damit könne man dann auch komplexe Situationen besser bewerten und eigenständig Simulationen durchführen. 

 

Andere Anwendungsfälle von Network Slicing

 

5G-Chirurgie st ein weiterer spannender Anwendungsfall von Network Slicing. Fernoperationen von winzigen Roboterarmen können von einem Chirurgen am anderen Ende der Welt gesteuert werden. Während es bei diesen Operationen mit 4G noch eine Latenzzeit von 0,27 Sekunden gab, beträgt die Latenz bei 5G gerade einmal 0,01 Sekunden. Natürlich ist es auch für diesen Anwendungsfall extrem wichtig, dass das Netzwerk separat agieren kann und somit stabil aufrechterhalten wird. 

 

Auch bei autonomen Fahrzeugen muss es dedizierte Slices geben. Wenn die Kommunikation zusammenbrechen würde, könnte das verheerende Folgen haben. Dass hier die höchstmögliche Servicequalität aufrechterhalten werden muss, ist aktuell noch eines der technologischen Hindernisse für die weite Verbreitung des autonomen Fahrens. Es werden daher immer wieder Tests unter Realbedingungen durchgeführt. Dass die Nachfrage nach autonomen Fahrzeugen besteht, zeigten zuletzt Umfragen, laut denen 40% aller Amerikaner sich ein solches Fahrzeug kaufen wollen.

 

Mobile Gaming wird immer beliebter und die Branche ist laut Schätzungen 69 Milliarden Dollar wert. Zwar ist der gesellschaftliche Nutzen von eigenen Slices für Mobile Gaming vermutlich nicht so hoch wie bei Fern-Chirurgie und autonomem Fahren, aber eine stabile Verbindung ist beim Mobile Gaming essentiell und könnte zumindest aus Sicht der Netzbetreiber ein dediziertes Slice rechtfertigen. 

 

Mit der 5G-Technologie eröffnen sich viele neue Möglichkeiten und die zugehörige Dienstleistungsbranche wird laut Juniper Research bis 2025 300 Milliarden Dollar groß sein. Viele Anwendungsfälle kann man sich heute wohl noch gar nicht vorstellen. 

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