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International gesehen ist Fußball der Sport, der die meisten Menschen begeistert. Und auch die Deutschen lieben Fußball. Zuletzt mussten die Fans mit der herben Niederlage bei der WM umgehen, nachdem auch der Geschäftsführer Oliver Bierhoff den DFB verließ. Mit dem vergleichsweise neuen DFB-Trainer Hansi Flick soll sich dieses Jahr in der Mannschaft einiges ändern. Er stellt das Team neu auf und auch sonst macht er einiges anders, als seine Vorgänger. Wie sieht der DFB-Neustart aus? Für welche Überraschungen sorgt der Trainer und was sagen andere Experten dazu?

 

Nominierungen für die Länderspiele

 

Für die kommenden Länderspiele steht die Zusammenstellung des Nationalteams fest. Fußballinteressierten fällt sofort auf, einige Größen des deutschen Fußballs fehlen. Dafür sollen Rückkehrer und einige Neulinge zum Einsatz kommen. Die Entscheidung von Bundestrainer Hansi Flick ist nicht für jeden verständlich. Während einige Experten ihn für seinen Mut nach neuen Wegen zu suchen wertschätzen, erntet er auch scharfe Kritik für diesen Schritt. 

 

Für die Spiele gegen Peru und Belgien im März holte er Josha Vagnoman, Mergim Berisha, Kevin Schade, Marius Wolf und Felix Nmecha in die 24-köpfige Mannschaft. Und auch Florian Wirtz ist nach seiner Verletzungspause wieder Teil des Teams. Für Überraschungen sorgt auch der Rückkehrer Emre Can, der nach einer längeren Pause wieder eingesetzt werden soll. Doch die Aufstellung geht nicht ganz auf, das Match gegen Peru entscheidet Deutschland zwar im 2:0 für sich, gegen Belgien verliert die Nationalmannschaft aber mit einem 3:2. 

 

Flick will seiner Linie als Bundestrainer allerdings treu bleiben. Er glaubt fest daran, dass es neue Alternativen am Spielfeld braucht und der Kader breiter aufgestellt werden muss. Außerdem ist sich Flick sicher, dass eine gute Mannschaft von neuen Einflüssen lebt und sich so rascher weiterentwickeln kann.

 

Stark in der Kritik steht das Fehlen von etablierten Spielern der Mannschaft. Denn der Bundestrainer verzichtet mit Thomas Müller, der erst ab September wieder spielen wird, auf einen großen Namen in der internationalen Fußballszene. Im Kampf gegen Peru und Belgien fehlten auch Ilkay Gündogan, Leroy Sané, Niklas Süle und Antonio Rüdiger. Dass Kapitän Manuel Neuer nicht spielen konnte, war allerdings einer Verletzung geschuldet. Ihn hätte Hansi Flick gerne eingesetzt.

 

Kritik aus den Expertenreihen

 

Der Ex-Fußballprofi und Trainer Dietmar Hamann zählt zu den lauten Kritikern Hansi Flicks. Immer wieder äußert er sich zu dem fehlenden Aufwärtstrend des deutschen Nationalteams. Ihm fehlen die Siege im internationalen Wettkampf. Seine Sorge äußert er im Hinblick auf das aus seiner Sicht vorherrschende "Nord-Süd-Gefälle" bei der Nominierung des Teams. Auf der einen Seite stehen die Bayern-Spieler, auf der anderen die übrigen Profis, so die These Hamanns. 

 

In einem Interview betont er außerdem, dass Flick ohne die Bayern-Spieler nie zum Bundestrainer gewählt worden wäre. Er glaubt nicht an den Erfolg des Trainers und seiner Mannschaftsaufstellung. Hamann reicht die Trennung von Geschäftsführer Oliver Bierhoff nicht aus. Von der großen Aufbruchsstimmung nach dem WM-Debakel, die Hansi Flick versprochen hat, ist nach der Niederlage gegen Belgien kaum noch etwas übrig, meint der Ex-Nationalspieler. 

 

Und auch Ex-Profi Lothar Matthäus erteilt nach dem Spiel gegen Belgien harte Kritik. Er spricht von einem „Zwei-Klassen-Unterschied“ und meint, die Leistung wäre in weiten Teilen ‚desaströs‘ gewesen. Neben ehemaligen Profis ebt auch die Fankritik nicht ab. Nur wenige Stimmen freuen sich über die neuen Wege des Trainers.

 

Die TV-Einschaltquoten sind allerdings gut

 

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Deutsche lieben Fußball und selbst die nicht so großen Fußballfans verfolgen internationale Spiele mit Freude in der Live-Übertragung im Fernsehen. Die ARD-Übertragung des Gruppenspiels gegen Costa Rica in Katar erreichte rund 17,5 Millionen Zuschauer und Zuschauerinnen. Und auch die Buchmacher bestätigen im Fußballsport einen Großteil der abgeschlossenen Wetteinsätze. Denn die Wettquoten bei internationalen Turnieren zählen zu den interessantesten der Branche.

 

Fans fiebern trotzdem mit

 

Darum ist es nun umso erfreulicher, dass auch im zweiten Länderspiel gegen Belgien vergleichsweise viele Fans das Spiel verfolgen. Knapp 7 Millionen Zuschauer und Zuschauerinnen verfolgten die Übertragung des Spiels. Das entspricht einem Marktanteil von 27,1 Prozent. Das Match gegen Peru brachte fast gleich viele Zuseher, bei einem Marktanteil von knapp über 25 Prozentpunkten.

 

Trotz der starken Kritik sieht es danach aus, als würde Hansi Flick seine Linie weiter fortführen. Auch wenn er wenig Zuspruch von außen erhält, glaubt er weiter daran, dass sie die Neuaufstellung letztendlich lohnen könnte. Egal ob Kritiker oder Befürworter, gemein haben sie alle die Liebe für den Fußball und hoffen natürlich insgeheim auf den Einsatz der großen Spieler bei der EM und darauf bald wieder wichtige Siege feiern zu können. Ob es weitere Überraschungen gibt, oder Flick noch Joker aus dem Ärmel ziehen kann, wird sich zeigen.

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