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Deutschland galt lange nicht als das Land der Liebhaber von Aktien und Unternehmensbeteiligungen. Doch in den vergangenen Jahren hat sich die Situation spürbar verändert. Woher kommt die neue Offenheit der deutschen Anleger zu Finanzprodukten wie Aktien, ETFs und CFDs? Und wieso sollte die Wirtschaft davon langfristig profitieren?

 

Anzahl der Anleger steigt

 

Zunächst zu den Zahlen: Im Jahr 2021 waren in Deutschland rund 12,1 Millionen Anleger in Finanzprodukte wie Investmentfonds, Aktien oder ETFs investiert. Das ist einer der höchsten jemals gemessenen Werte und zeigt, dass die Deutschen inzwischen um die Wichtigkeit kluger Investments - etwa für die Altersvorsorge, aber auch für den Vermögensaufbau - wissen. Besonders im Vergleich zu 2019, als noch lediglich 9,7 Millionen Menschen derartige Produkte besaßen, ist dies zudem ein deutlicher Anstieg in nur kurzer Zeit.

 

Und nicht nur die Gesamtzahl der Anleger nimmt zu, auch das Spektrum der genutzten Finanzprodukte fächert sich weiter auf: Gab es noch vor zwanzig Jahren beinahe ausschließlich Aktien-Investoren und Besitzer von aktiv gemanagten Investmentfonds in der Bundesrepublik, sind inzwischen auch Produkte wie ETFs und CFDs stark gefragt. Bei CFDs handelt es sich um Differenzkontrakte, welche Anlegern die Möglichkeit bieten, auf Kursbewegungen von Vermögenswerten zu setzen, ohne den zugrundeliegenden Basiswert selbst besitzen zu müssen - hierdurch werden beim CDF Trading fortgeschrittene Techniken wie der Handel mit Hebel und das Short Trading, also das Spekulieren auf fallende Kurse, möglich. ETFs wiederum sind „Exchange Traded Funds“, also passiv gemanagte Indexfonds, die im Vergleich zu aktiv verwalteten Fonds zwar teilweise stärkere Schwankungen und geringere Renditen aufweisen, jedoch auch durch eine äußerst schlanke Kostenstruktur punkten.

 

 

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Unternehmen profitieren

 

Die Wirtschaft profitiert von dieser gestiegenen Investitionslaune gleich mehrfach. Zum einen erhalten Firmen durch Anlagen am Kapitalmarkt frisches Kapital, welches sie etwa für neue Investitionen oder Forschung und Entwicklung ausgeben können. Jedoch werden nicht alle Konzerne gleich stark hiervon profitieren: Insbesondere nachhaltig agierende Unternehmen mit geringem CO2-Abdruck und umweltfreundlichen Geschäftsmodellen sollten in naher Zukunft die Gewinner sein. Das Stichwort hier lautet „Generational Wealth“: In den kommenden Jahren werden Milliarden von Euro und Dollar an Privatvermögen von der alternden Generation der Babyboomer auf die jüngeren Jahrgänge übergehen - und diese zeigen ein deutlich anderes Investitionsverhalten. So setzen Jung-Investoren etwa deutlich stärker auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Knapp die Hälfte (43 Prozent) der neuen Investoren ist zudem überzeugt, dass sie durch eine bewusste Geldanlage eine Änderung im Investitions- und Wirtschaftsverhalten großer Unternehmen bewirken können.

 

Ebenfalls für die Wirtschaft nicht zu vernachlässigen: Durch den zusätzlichen Wohlstand, den die deutschen Privathaushalte sich mit Investitionen wie Aktien, CFDs und ETFs aneignen, sollte mittelfristig auch die Kaufkraft steigen. Davon profitieren insbesondere in Deutschland ansässige Firmen, denn immerhin geben die Konsumenten so mehr Geld für den Kauf von Gütern hierzulande aus.

 

Fazit

 

Die Investitionslaune der Deutschen ist in den vergangenen Jahren so stark gestiegen wie nie zuvor. Davon profitieren zum einen die Privatanleger selbst, denn durch die langfristig hohen und relativ sicheren Renditen kann die wirtschaftliche Situation deutlich verbessert werden. Doch auch die Unternehmen profitieren von dieser Entwicklung: Zum einen durch die stärkere Bereitstellung frischen Kapitals. Zum anderen aber auch von der höheren Kaufkraft, welche die Privathaushalte langfristig durch die gestiegene Aktionärsquote erzielen werden. Somit entsteht letztlich ein finanzieller Zugewinn für beide Seiten.

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