Das wichtigste Turnier der World Series of Poker lockt jedes Jahr zehntausende Pokerfans nach Las Vegas. Darunter auch viele deutsche Spieler, die den Ruhm suchen. Das ist kein Wunder, schließlich zieht es auch andere Sportarten, wie die Formel 1, verstärkt nach Sin City. Dort erhofft man sich den großen Erfolg.

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Vor zwei Jahren durfte sich zuletzt Deutscher über den Poker-Weltmeistertitel freuen: Koray Aldemir holte sich mit dem Sieg beim $10.000 Texas Holdem Main Event ein Preisgeld in Höhe von 8 Millionen Dollar und das begehrte Diamanten-Armband.

Große Erwartungen

In diesem Jahr traten mehr als 10.000 Poker-Enthusiasten beim prestigeträchtigsten Pokerturnier der Welt an. Den Sieg holte sich Daniel Weinman aus den USA, der ein Preisgeld von 12,1 Millionen Dollar mit nach Hause nahm. Große Erwartungen hatten die deutschen Fans auf Ján-Peter Jachtmann gesetzt, der sich bis zum Finaltisch kämpfte. Doch die Hoffnung auf einen weiteren deutschen Poker-Weltmeister verpufften, am Ende reichte es jedoch für Platz vier. Damit zeigte der Deutsche in Las Vegas neuerlich groß auf.

Für Ján-Peter Jachtmann war dies nicht sein erster erfolgreicher Auftritt bei der Poker-Weltmeisterschaft in Las Vegas. Genau genommen handelt es sich bei dem Event nicht um ein einzelnes Turnier, sondern um eine ganze Serie. Diese dauert zumeist von Ende Mai bis Mitte Juli des Jahres. Die verschiedenen Turniere sind unterschiedlichen Pokervarianten gewidmet. Natürlich dominiert auch hier Texas Hold´em.

Erster Titel vor 11 Jahren

Diese zählt zu den beliebtesten Varianten weltweit und hat, ausgelöst durch die TV-Übertragungen von Turnieren wie der Poker-Weltmeisterschaft, weltweit vieler Anhänger gefunden. Die Regeln ermöglichen zahlreiche verschiedene Strategien, je nach Setzrunde. Mit lediglich zehn Gewinnerhänden ist die Rangfolge aus den insgesamt sieben verfügbaren Karten ohne Probleme erlernbar.

Doch Ján-Peter Jachtmann gilt eigentlich als Spezialist für die Poker-Variante Pot-Limit-Omaha. Seinen ersten Titel sicherte er sich bereits vor elf Jahren, als er in Las Vegas das entsprechende Turnier der Poker-Weltmeisterschaft für sich entscheiden konnte. Doch diesmal fand sein großer Auftritt bei Texas Holdem statt.

Knapp am zweiten Weltmeistertitel vorbeigeschrammt

Dabei musste sich der Deutsche gegen ein Rekordteilnehmerfeld behaupten. Denn 2023 brach die Poker-Weltmeisterschaft den Teilnehmerrekord, der bereits im Jahr 2006 aufgestellt worden war. Mehr als 10.000 Spieler registrierten sich für das Main Event und kämpften um ein Rekordpreisgeld von 12,1 Millionen Dollar für den Sieger.

Tagelang kämpfte sich Jachtmann durch alle Höhe und Tiefen, bis er schlussendlich am Finaltisch des Turniers Platz nehmen konnte. Dieser war auf zwei Tage angesetzt. Die Veranstalter wollten ursprünglich mit den letzten vier Spielern in die Entscheidung gehen, doch das Tempo machte ihnen einen Strich durch die Rechnung. Als nur noch vier Spieler, inklusive des Deutschen übrig waren, stand dem Turnier jedoch noch TV-Zeit zur Verfügung.

Daher entschied man sich kurzfristig zu warten, bis auch Platz vier ausgeschieden war. Das brachte Jachtmann laut eigener Aussage stark aus dem Konzept, weil er bereits damit gerechnet hatte, es bis zum Entscheidungstag geschafft zu haben. Ab diesem Zeitpunkt ging es für ihn bergab und er schied als Vierter aus dem Turnier aus. Dafür kassierte er ein Preisgeld von 3 Millionen Euro.

Ein Star aus dem kühlen Norden

Ján-Peter Jachtmann gehört bereits seit vielen Jahren zu den Stars der deutschen Pokerszene. Der Hamburger und HSV-Fan hört wenig überraschend auf den Spitznamen „Hamburger Jung“. Er gilt als erfahrener und erfolgreicher Spieler, der sich in den unterschiedlichsten Turnieren bereits einen großen Namen gemacht hat.

Damit nicht genug, hat Jachtmann auch viel zur Popularität des Denksports in Deutschland beigetragen. Er trat jahrelang als Teilnehmer in deutschen Pokershows im Fernsehen auf und half so mit, die Begeisterung für das Kartenspiel anzufachen. Vor mehr als 20 Jahren schaffte er es in Berlin erstmals in die Preisgeldränge eines Pokerturniers, mittlerweile haben sich seine Live-Gewinne auf rund 5 Millionen Dollar summiert. Selbst wenn es dieses Jahr nicht für den ganz großen Triumph gereicht hat, so konnte Jachtmann neuerlich deutlich aufzeigen.

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Aus heimischer Sicht war diese Poker-Weltmeisterschaft daher ein großer Erfolg. Immerhin kann Deutschland bereits auf drei Sieger beim größten und wichtigsten Poker-Event der Welt verweisen. Neben Pius Heinz im Jahr 2011, gewannen bisher Hossein Ensan und Koray Aldemir jenen Titel, um den sie alle Pokerspieler weltweit beneiden.

 

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