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Eros ist der Name des altgriechischen Gottes der Liebe. Erotik bezieht sich aber nicht nur auf die Liebe, sondern vorwiegend auf die sinnliche und sexuelle Anziehung zwischen zwei oder mehreren Menschen. Erotische Darstellungen finden schon immer eine große Beliebtheit in Kunst und Kultur. 

 

Viele Menschen stellen Erotik und Sex gleich. Dem ist aber nicht so. Erotik wird viel zu oft unterschätzt und vergessen.

 

Erotik bedeutet nicht zwangsläufig, dass es sich hierbei um die Nacktheit des Körpers und den sexuellen Akt handelt. Die Stärke, die in der erotischen Anziehungskraft liegt, verbirgt sich oft hinter „sexy“ Kleidung, in der Mimik, Gestik, Bewegung oder in der Sprache eines Menschen. 

 

Was ist Erotik 

 

Erotik ist eine vitalisierende Kraft, die man auf allen Ebenen des Seins erlebt: körperlich, geistig und psychisch. Die Spannung, die hierbei aufgebaut wird, basiert auf dem Wechselspiel zwischen demNähe signalisierenden Verlangen und Begehren und der trennenden Distanz, die durch das „nicht anfassen“ kreiert wird. Der wesentliche Unterschied zwischen Erotik und Sex liegt in der Körperlichkeit. Bei der Erotik fällt die körperliche Nähe weg und ist somit „Zärtlichkeit ohne Berührung“. 

 

Diese Art der Zärtlichkeit ohne Berührung wird beim Stripdance oder in Sex- oder Erotikchats ausgiebig praktiziert. So kann man auf Chatseiten, wie man sie beispielsweise auf www.sinneslust.com findet, den Partner kennenlernen, mit dem man virtuelle erotische Stunden verbringt. Ein Treffen ist dabei nicht ausgeschlossen, aber der Fokus liegt auf „sexy Talks“ auf Distanz, die den Chatter stimulieren und anregen. Ebenso verhält es sich beispielsweise bei erotischem Strip Tanz.

 

Der Adrenalinspiegel steigt, angeregt von Aufregung und Neugierde auf das unerforschte Gegenüber und das sexuelle Verlangen wird gesteigert. Ziel bei der Erotik ist meist, die Überwindung der körperlichen Distanz anzustreben. „Heiß machen, verführen und dann ab ins Bett“ lautet oft das Motto. 

 

Was ist Sex

 

Beim Sex soll es im Gegensatz zur Erotik zur körperlichen Vereinigung kommen. Für viele ist er der Grund, erotische Momente zu kreieren. Was aber passiert genau mit der Erotik beim Sex? 

 

Diese tritt nach dem Sex zurück, denn der Cocktail körpereigener Hormone, die beim Verführen ähnlich wie ein Aufputschmittel wirken und Hochgefühle im Menschen auslösen, werden beim Sex ersetzt durch andere Hormone – beispielsweise Oxytocin. Wenn die Oxytocin-Konzentration im Gehirn ihren Höhepunkt erreicht hat, kommen Mann oder Frau zum Höhepunkt. Oxytocin ist zuständig für Liebe und Bindung. Es bewirkt, dass eine tiefe Bindung entsteht und das Gefühl von Vertrautheit stärkt. Erotik/Eros nimmt dabei jedoch ab.

 

Erotik und Sexualität im Wandel der Zeit

 

Die harmonische Verbindung von Erotik, Sexualität und Liebe gilt als allgemeines Ideal, nach dem die Mehrheit der Menschen strebt. Damit meint man die Vereinigung von geistiger, körperlicher und emotionaler Liebe. Sexualität und Partnerschaft sind so alt, wie die Menschheit selbst, doch nicht immer wurde sie so gelebt wie heute.

 

Frühgeschichte

 

Die ältesten bekannten erotischen Darstellungen reichen zurück bis zu paläolithischen Höhlenmalereien. Diese Bilder zeigen unter anderem Tiere, Jagdszenen und menschliche Genitalien, die wahrscheinlich als Fruchtbarkeitssymbole zu verstehen sind. Auffällig dabei sind die übertriebenen sexuellen Merkmale, wobei nicht klar ist, ob diese eine sexuelle Bedeutung tragen oder ob es sich dabei um spirituelle Handlungen dreht.

 

Man geht davon aus, dass Sexualität zu dieser Zeit komplett anders gelebt wurde. Ein langes Liebesspiel scheint unwahrscheinlich, da es zu dieser Zeit um das tägliche Überleben ging, denn der nächste Säbelzahntiger lauerte hinter jeder Ecke.

 

Altertum

 

In der antiken Erotik lässt sich bereits das breite Spektrum der sexuellen Vielfalt erahnen: Handschriften und andere Artefakte zeugen von heterosexuellen, homosexuellen und sogar sadomasochistischen Handlungen. Das „Grab der Züchtigung” (Tomba della Fustigazione) beispielsweise zeigt zwei Männer, die eine Frau beim Liebesspiel mit einem Stock schlagen.

 

In der griechischen Kunst werden Szenen aus dem täglichen Leben porträtiert, die teilweise sexueller Herkunft sind. Geschnitzte Phallussymbole waren keine Seltenheit. 

 

Im römischen Alltag war Prostitution Normalität und reichte vom schnellen Sex auf der Straße bis zu ausgiebig gefeierten, privaten Sexpartys. Auf diesen sorgten „Luxus-Callgirls“ für lustvolle Nächte, was sich aber nur etwa 20 Prozent der Bevölkerung leisten konnte. Die übrigen 80 Prozent griffen auf die günstigere Variante zurück. Der Normalpreis eines Besuches bei einer Prostituierten lag bei 2 Kupfermünzen, was in etwa einem halben Liter Wein oder 2 Laib Brot entsprach.

 

Ein Bordellbesuch galt als völlig normal und auch für verheiratete Männer nicht als Ehebruch, sondern genau das Gegenteil. Der Bordellbesuch war ein Ventil für den Mann, diente dem Schutz der Ehefrau und übte einen positiven und heilsamen Einfluss auf die Gesundheit der Gesellschaft aus. Zudem galt eine Prostituierte als ehrlose Frau und war damit kein Seitensprung. 

 

Hauseigene Sklaven dienten ebenfalls der sexuellen Befriedigung. Ob diese weiblich oder männlich waren, machte keinen Unterschied, denn Sex galt bei den Römern als Geschenk der Götter und musste daher gut und ausgiebig praktiziert werden. Frauen hingegen durften keine Liebhaber haben und wurden schwer bestraft, wenn sie dabei erwischt wurden.

 

Erotik zwischen Ehepartnern galt als unangemessen und sexuelle Leidenschaft wurde für sinnlos erachtet. Bei der Heirat kannten sich die Ehepartner in der Regel kaum und große Altersunterschiede waren der Normalfall.

 

Mittelalter

Mit dem Untergang des römischen Weltreiches änderte sich die sexuelle Freizügigkeit. Vor allem die christliche Kirche entschied nun, was erlaubt war. In sogenannten Bußbüchern war klar festgehalten, welches Vergehen wie bestraft wurde. Auf sexuellem Gebiet waren die Strafen besonders hoch. Für Masturbation beispielsweise drohte der Kerker, für eine falsche Stellung beim Sex jahrelanges Fasten.

 

Im Viktorianischen Zeitalter wurde Erotik mehr oder weniger versucht zu unterdrücken, in der Epoche des Rokokos wiederum hatte Erotik Hochkonjunktur. Bücher konnten sich im Mittelalter nur gut betuchte Menschen leisten, daher war die Mehrzahl erotischer Darstellungen in Form von Minnesang und oft verbunden mit alltäglichen Tätigkeiten und Ereignissen. 

 

Fazit

 

In der heutigen Zeit ist Sex kein Tabuthema mehr und die Diskussion über die verschiedenen Geschlechter hätte es in keiner früheren Epoche so geben können. Noch nie wurden Frauen so viele Rechte zugesprochen wie heute. Auch wenn sich manches vermeintliche Zugeständnis bei näherer Betrachtung eher als humorvolle Aktion entpuppt.

 

Wer Sex haben möchte, kann diesen auf viele Arten und Weisen finden. Niemand sollte drauf verzichten müssen, da er durchaus gesund für Körper, Geist und Seele ist. Beim Thema Sex und Erotik ist fast alles erlaubt, solange die Handlungen auf gegenseitiger Zustimmung basieren. Schon Henry Miller sagte: „Sex ist einer der neun Gründe für die Wiedergeburt. Die anderen acht sind unwichtig.“

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