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Traditionell wird bei Diäten auf Mengen und Zutaten verzichtet, die man eigentlich genießen würde. Daher sind sie eher ungeliebt und wir zwingen sie uns auf, wenn wir es als notwendig empfinden. Diese typischen Qualdiäten sind selten mit langfristigem Erfolg versehen. Moderne Abnehmkonzepte konzentrieren sich daher immer häufiger auf Diäten, bei denen man nicht hungern muss oder nur ungeliebte Gerichte isst. 

Dieser Artikel geht darauf ein, wo die Schwächen traditioneller Verzichtdiäten liegen und wie erfolgreiches und gesundes Abnehmen stattdessen aussehen sollte. 

Was ist eine Qualdiät?

Welche Form der Ernährung man als Qual empfinden, hängt von den persönlichen Vorlieben und körperlichen Bedürfnissen ab. Allgemeingültig werden mit dem Begriff Diäten bezeichnet, die man sich ungern aufzwingt. 

  • Für die meisten Menschen beinhaltet das entweder, Nahrungsmittel essen zu müssen, die einem nicht schmecken, auf geliebte Nahrungsmittel zu verzichten, oder so wenig zu essen, dass man ständig Hunger hat. 

Den schlechte Ruf haben Diäten diesen Qualdiäten zu verdanken. Sie basieren auf falschen Annahmen oder Trends, die nicht an die eigene Person angepasst werden. Im Umkehrschluss findet man die perfekte Diät durch fundiertes Wissen darüber, wie das Abnehmen funktioniert, und eine Ernährungsform, die zu dem individuellen Menschen passt. 

  • Daher gilt: Wer Probleme mit dem Abnehmen hat und sich vor dem Gedanken, eine Diät zu beginnen, sträubt, hat mit großer Wahrscheinlichkeit noch kein Abnehmkonzept gefunden, das zu der eigenen Person passt. 

Moderne Ansätze fokussieren sich immer häufiger auf das Gewicht-verlieren ohne zu Hungern. Das klingt zwar weniger effektiv als ein strenger Verzicht, hat aber auf lange Sicht gesehen mehr Erfolg. 

Fallbeispiel Keto

Einige Trend-Diäten basieren auf Ernährungskonzepten, die zu der therapeutischen Behandlung von Krankheiten ausgearbeitet wurden, und werden ohne Abänderungen für die Allgemeinheit angepriesen. Das gilt für die aktuell beliebte Keto-Diät. 

  • Sie basiert auf der ketogenen Ernährung, die für medikamentenresistente Epilepsiepatienten entwickelt wurde. 

Dieser Ernährungsplan enthält spezifische Zutaten, Mengen und zeitliche Abstände, die Anfälle der Krankheit reduzieren können. Sie führen dazu, dass der Körper seine Energie nicht aus Glukose, sondern aus den aus Fett entstehenden Ketonkörpern gewinnt. 

  • Dass dabei vermehrt Fett abgebaut wird, ist nur ein Nebenprodukt der Behandlung und nicht immer gewollt. In einigen Fällen kann das sogar zu gesundheitlichen Problemen führen. Daher wird die Diät nur Patienten empfohlen, deren Epilepsie nicht mit anderen Pharmazeutika behandelt werden kann.

Wer keine Epilepsie hat, aber sich strikt an die ketogene Ernährung hält, entzieht dem eigenen Körper womöglich elementare Ernährungsbausteine und kann auf lange Sicht gesehen gesundheitliche Schäden erleiden.

 

Positive Alternative: Die Low-Carb-Diät

Das in der Keto-Ernährung genutzte Prinzip der geringeren Kohlenhydratzufuhr zur Gewichtsreduktion ist allerdings nicht vollständig ungeeignet für Diäten. Es muss nur an die Bedürfnisse eines gesunden Körpers angepasst werden. Ein Positivbeispiel dafür sind Low-Carb-Diäten.

  • Bei gut ausgearbeiteten Ansätzen wird hier darauf geachtet, die Vorteile der reduzierten Kohlenhydratzufuhr zu erhalten, ohne die Risiken zu extremer Einschränkungen einzugehen. 

Das Ziel gesunder Low-Carb-Diäten ist es immer, eine ausgewogene Ernährung anzustreben, in der kein essenzieller Nährstoff fehlt. 

Es soll außerdem ein langfristiger Abnehmerfolg eintreten, um den Jo-Jo-Effekt zu verhindern. Erfolgreiche Low-Carb-Konzepte zielen deshalb darauf ab, als dauerhafte Ernährungsumstellung umsetzbar zu sein, statt nur zeitweise durchgeführt zu werden. 

  • Das kann nur erreicht werden, wenn die Diät keine Qual ist und man sich vorstellen kann, sie ohne zu starke Überwindung in den Alltag einzubauen. 

Wichtig bei der Diätauswahl: Abnehmen verstehen

Um eine Diät als gesund erkennen zu können, hilft es zu wissen, wie unser Körper und gesundes Abnehmen funktioniert:

  • Auf einer Seite sollte man lernen, welche Nährstoffe für die gesunde Funktion des Körpers notwendig sind. Die empfohlenen Mindestwerte sollte die Diät nie unterschreiten.
  • Auf der anderen Seite hilft es zu verstehen, welche Prozesse genau dazu führen, dass Gewicht abgebaut wird. 

Sonst gerät man in die Gefahr, dem Körper notwendige Nährstoffe für grundlegende Prozesse zu entziehen oder sich entgegengesetzt zu physikalischen Abnehmregeln zu ernähren, und damit Erfolge einzuschränken. 

  • Auch der psychologische Effekt von Nahrung sollte bedacht werden. 

Der Genuss, der mit Nahrung verknüpft ist, – oder im Gegensatz der dauerhafte Verzicht – kann unsere Psyche beeinflussen und sogar darauf einwirken, wie effektiv unser Körper Nährstoffe aufnimmt oder verbrennt.

Wie funktioniert Abnehmen physiologisch?

Abnehmen auf physiologischer Ebene basiert auf einem einfachen Energieprinzip: 

  • Wenn wir mehr Kalorien verbrauchen, als wir aufnehmen, führt dies zu einem Gewichtsverlust. 

Unser Körper zieht Energie aus den Kalorien, die wir aufnehmen. Diese Energie wird für alle Körperfunktionen – von zellulären Prozessen bis hin zu körperlicher Aktivität – benötigt. Wenn wir jedoch mehr Kalorien aufnehmen, als unser Körper benötigt, speichert er den Überschuss in Form von Fett. 

  • Um abzunehmen, muss man also ein kalorisches Defizit erzeugen, damit diese Fettreserve abgebaut wird. Das erreicht man, indem man entweder die Kalorienaufnahme reduziert, die körperliche Aktivität steigert oder beides kombiniert.

Der Ansatz, so wenig Kalorien wie möglich aufzunehmen und zeitgleich viel Sport zu treiben, ist aber im Umkehrschluss nicht die beste Lösung, um abzunehmen. Fundamentale Körperprozesse funktionieren schlechtweg nicht, wenn keine Kalorien und Fettreserven als Antriebsmittel verfügbar sind. 

  • Extremdiäten dieser Art können deshalb zu Krankenhausaufenthalten und ernsthaften gesundheitlichen Folgeschäden führen.

Wie sieht gesundes Abnehmen aus?

Während Qualdiäten oft nur kurzfristige Lösungen bieten und möglicherweise gesundheitliche Risiken bergen, liegt der Fokus einer gesunden Diät auf einer langfristigen, ausgewogenen Ernährungsweise.

Dabei ist es wichtig, sich nicht zu einseitig zu ernähren. Vielfalt hilft dabei, den Körper mit allen notwendigen Nährstoffen versorgen und motiviert zu bleiben. Verzichtet ein Ernährungsplan auf ein Lebensmittel, wird es bei einer guten Diät zudem durch andere Zutaten ersetzt, damit man nicht hungern muss. 

  • Im Fall der Low-Carb-Diät werden statt der ungesunden, einfachen Kohlenhydrate daher beispielsweise vermehrt Proteine aufgenommen. 

Das hat den doppelten Vorteil, dass dadurch der Muskelaufbau gefördert wird. Bei vielen Qualdiäten riskiert man stattdessen, dass der Körper beginnt Muskelmasse zu verlieren, da die notwendigen Baustoffe fehlen, die diese benötigen. Dadurch verliert man zwar auch Gewicht, allerdings das der vorteilhaften Muskeln, die erheblich daran beteiligt sind, einen Körper attraktiv zu formen und im Ruhen Fett abzubauen.

  • Deshalb ist eine ausgewogene Low-Carb-Diät in Kombination mit Sport einer der erfolgreichsten Wege, effektiv und gesund abzunehmen, da sich die beiden Abnehmfaktoren – Bewegung und Nahrung – gegenseitig verstärken.

Zuletzt ist es entscheidend zu verstehen, dass es nicht nur um Essen geht. Eine ausgewogene Lebensweise beinhaltet auch regelmäßige Bewegung, ausreichend Schlaf und guten Umgang mit Stress. 

Fazit

Es gibt viele Diäten auf dem Markt, die schnellen Erfolg versprechen. Viele von ihnen führen Menschen nur ungern durch, da sie stark mit Verzicht verbunden sind. Sie können zwar zu schnellem Gewichtsverlust führen, aber dieser hält nur kurze Zeit an und riskiert häufig gesundheitliche Schäden, da wichtige Nährstoffe fehlen. Ein besserer Weg ist es, die Ernährung langfristig umzustellen. Dafür benötigt man eine Diät, die nicht mit Quälerei verbunden ist und im besten Fall endgültig in den Alltag eingebaut werden kann.

Wer sich bisher mit Diäten nur gequält hat, sollte daher nach Konzepten suchen, die nicht mit Hunger und Verzicht verknüpft sind. Gute Ernährungskonzepte ersetzen stattdessen weniger vorteilhafte Zutaten mit guten Alternativen und stellen sicher, dass alle bedeutsamen Nährstoffe für die gesunde Funktion des menschlichen Körpers vorhanden sind.

Dabei ist aber notwendig zu beachten, dass es immer individuell auf den Menschen ankommt, welche Art von Diät am besten funktioniert. Insbesondere bevor auf einen Ernährungstrend aufgesprungen wird, ist es empfehlenswert, die Eignung des Konzepts für die eigene Gesundheit mit einem Arzt oder Ernährungsberater zu besprechen.

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