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Das Jahresende 2023 kam für die Schweiz mit guten Nachrichten daher. Der Bundesrat verlas die neu erteilten Konzessionen für terrestrisches und digitales Glücksspiel, mit kleinen Überraschungen. Insgesamt gab es 29 Bewerber, von denen 22 im Vergabeverfahren berücksichtigt wurden. 

Vor allem der Onlinemarkt wird weiter gefördert. Das Schweizer Online Casino GOLDEN GRAND zeigt seit dem 16. Dezember 2021, wie wichtig ein gut geführtes, virtuelles Glücksspielangebot ist. Nicht nur für die Bevölkerung ist die moderne Technologie relevant, auch als Arbeitgeber gewinnen Spielbanken damit an Attraktivität.  

Bundesrat erteilt erstmals zwölf Online-Konzessionen 

So viele Online-Konzessionen gab es in der Schweiz noch nie, insgesamt 12 Betreiber dürfen ihr terrestrisches Angebot erweitern. Voraussetzung hierfür war, dass die Vorgaben zum Spielerschutz eingehalten werden. Das hatten bislang nur zehn Betreiber nachgewiesen und sich um die Konzessionserweiterung bemüht. Ab 2025 kommen zwei weitere dazu und erweitern damit die digitale Glücksspiellandschaft. Der terrestrische Markt verändert sich ebenfalls. So wird der Standort in Schaffhausen zum 31. Dezember 2024 geschlossen, die Mitarbeiter wechseln ins neue Casino in Winterthur. Ganz neu wird das Angebot in Lausanne, wo das dritte Spielcasino der Kursaal Bern AG eröffnet wird. Man erhofft sich auch hier mehr Attraktivität für die Zone, denn bislang war Lausanne nur mit einem B-Angebot versorgt. 

Ausländische Anbieter bleiben in der Schweiz verboten 

Unverändert hart bleibt die Schweiz bei unzulässigen Anbietern. Es werden Netzsperren verhängt, um Spielern den Zugang zu nicht autorisierten Angeboten zu erschweren. Die ESBK hält eine aktuelle Liste aller gesperrter Betreiber bereit. Es zeigt sich deutlich, wie stark diese in den letzten drei Jahren angewachsen ist. Sprunghaft nach oben ging es vor allem während der Corona-Pandemie 2022, wo der internationale Glücksspielboom den Onlinemarkt eroberte. Durch die Schließung der terrestrischen Spielbanken suchten Zocker nach Auswegen und das holte reine Onlineanbieter auf den Plan. 

Laut Geldspielgesetz machen sich Spieler selbst nicht strafbar, wenn sie auf Websites ohne Konzession spielen. Das Risiko liegt allerdings bei ihnen und es gibt kaum juristische Möglichkeiten, nicht gezahlte Gewinne einzutreiben. Eine wichtige Rolle spielen die Schweizer Internetbetreiber, die von der ESBK dazu angehalten werden, Netzsperren aktiv durchzusetzen. So soll von Anfang an verhindert werden, dass ein Zugang zu illegalen Produkten möglich ist. Obwohl es Länder wie Deutschland anders handhaben, hat ein rein staatlich kontrollierter Markt Vorteile: 

  • Steuerliche Einnahmen: Für den Staatshaushalt sind die Steuereinnahmen bedeutend. Das Geld wird für Sozialprogramme, Infrastruktur, Bildung und öffentliche Dienste genutzt, sodass die Einnahmen dem Gemeinwohl zugutekommen. 
  • Fairness und Transparenz: Die Spielbanken in der Schweiz unterliegen strengsten Kontrollmaßnahmen. Es dürfen ausschließlich geprüfte und zertifizierte Spielsysteme zum Einsatz kommen, was die Sicherheit der Spieler gewährleistet. 
  • Angebotskontrolle: Durch die Begrenzung auf rein staatliche Anbieter lassen sich Art und Umfang des Glücksspielangebots effektiv kontrollieren. Das trägt dazu bei, dass Schutzsperren (für Spieler) besser durchgesetzt werden und zu mehr Prävention führen. 
  • Verantwortliches Spiel: Die großen Häuser der Schweiz haben ein erweitertes Interesse an verantwortungsvollem Glücksspiel und Aufklärung. Es ist im Sinne der Betreiber, Glücksspielsucht einzudämmen und stattdessen ein hochwertiges und sicheres Angebot bereitzustellen. 

A- und B-lizenzierte Häuser dürfen Online-Angebote betreiben 

A- und B-Lizenzen werden in Abhängigkeit von der Größe des Hauses und des gestellten Antrags vergeben. Die A-Lizenz berechtigt die Inhaber, ein umfangreiches Glücksspielangebot (terrestrisch) zur Verfügung zu stellen, ohne Vorgaben bei der Einsatzhöhe. B-Lizenzen sehen vor, dass die Spiele auf eine Einsatzhöhe von 25 CHF beschränkt sind. Das gilt online und offline gleichermaßen. Obwohl sowohl A- als auch B-lizenzierte Häuser eine Onlineplattform in der Schweiz betreiben dürfen, brauchen beide dazu eine erweiterte Konzession. Sie wird nur auf Antrag gewährt und nur nach sorgfältiger Prüfung der Betreiber. Die 12 lizenzierten Betreiber (ab 2025) mussten hierfür unter anderem folgende Voraussetzungen erfüllen: 

  • Technisches Niveau: Die technischen Gegebenheiten müssen sicherstellen, dass alle Online-Spiele fair und transparent ablaufen. Geprüfte Software und die Installation von Schutzsystemen sind Pflicht. 
  • Spielerschutzkonzept: Zum Antrag gehört die Vorlage eines Spielerschutzkonzepts, das unter anderem die Maßnahmen für verantwortliches Glücksspiel darlegt. Darüber hinaus müssen Präventionsmaßnahmen zur Verhinderung von Geldwäsche und zum Ausschluss von gesperrten Spielern nachgewiesen werden. 
  • Finanzielle Sicherheit: Der Betreiber muss nachweisen, dass er zuverlässig und finanziell stabil ist. Da es sich ausnahmslos um terrestrische Spielbanken aus der Schweiz handelt, ist diese Vorgabe gegeben. Die finanziellen Ressourcen müssen dennoch nachgewiesen werden.  

Nachfrage nach digitalem Glücksspiel deutlich gestiegen 

Nicht nur in der Schweiz, sondern in ganz Europa und sogar weltweit steigt die Nachfrage nach digitalem Glücksspiel deutlich. Spätestens durch die Corona-Pandemie wurde klar, dass es einen zweiten Markt neben den niedergelassenen Spielbanken geben wird. 

Darauf reagierte nun auch die Schweiz und vergab so viele Lizenzen wie bisher nie. Bis 2044 behalten sie ihre Gültigkeit, wobei die ESBK im Jahr 2028 einen umfassenden Report verlangt. Tatsächlich vollzieht sich die Entwicklung des virtuellen Marktes bereits seit Juli 2019. Stück für Stück kamen immer mehr Angebote hinzu: 

  • Online-Glücksspiel seit 2019: Die Casinos Luzern, Baden, Pfäffikon und Davos
  • Online-Glücksspiel seit 2020: Die Casinos Bern, Interlaken und Meyrin
  • Online Glücksspiel seit 2021: Die Casinos Lugano, Basel und Montreux   
  • Online-Glücksspiel ab 2025: Die Casinos St. Moritz und Locarno 

Kein Rückgang des terrestrischen Angebots in Aussicht 

Die Angst der Konkurrenz durch virtuelle Angebote ist in der Schweizer Spielbankenszene eher gering. Man sieht die Entwicklung als Erweiterung des bisherigen Angebots, mit potenziell steigenden Umsätzen. Weiterhin rechnet man mit wachsenden Besuchszahlen in den lokalen Etablissements, denn die spielen schon aus touristischer Sicht eine bedeutende Rolle. Während der Wintersportsaison gehören die großen Casinos zu den beliebten Touristenattraktionen und auch die Schweizer selbst wissen die Kultur des Glücksspiels im Lande zu schätzen. Das Online-Angebot ist damit keine direkte Konkurrenz, sondern eine Synergie für mehr Umsätze und wirtschaftlichen Aufschwung. 

Fazit: Schweiz auf dem Kurs der Moderne 

Hitzige Diskussionen sind in der Spielbankenszene keine Seltenheit. Auch in anderen Ländern wurde in den letzten Jahren das Thema Digitalisierung und Online-Glücksspiel immer wieder auf die Tagesordnung gesetzt. Mittlerweile zeigt sich die DACH-Region als fortschrittlich, wobei Österreich und die Schweiz einen besonderen Weg gehen. Während Deutschland Lizenzen unabhängig vom Standort des Betreibers vergibt, hat die Casinos Austria AG in Österreich eine Monopolstellung inne. Der Schweizer Markt ist diverser, hier gibt es verschiedene Spielbankenbetreiber, die ihr terrestrisches Angebot auf Antrag erweitern dürfen.

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