Dass Hitzewallungen und Stimmungsschwankungen Symptome für die Wechseljahre sind, ist hinlänglich bekannt. Allerdings wissen die wenigsten, dass diese Zeit auch mit Begleiterscheinungen wie einem Tinnitus oder Zahnfleischbluten einhergehen kann. Der folgende Artikel erklärt fünf weniger bekannte Symptome der Wechseljahre und was Frauen dagegen tun können.

 

1. Die Sehkraft wird schlechter

 

 

Wechseljahre – oft geht ohne Lesebrille nichts mehr. 

 

Relativ häufig treten in den Wechseljahren plötzlich Sehstörungen auf, die unterschiedliche Ursachen haben können. Ein Grund ist die nachlassende Produktion von Östrogen, das unter anderem die Sehkraft beeinflusst. Auch Schwankungen des Blutdrucks, die während des Klimakteriums häufiger auftreten, können zu einer Schwächung des Augenlichts führen. Trockene Augen können ebenfalls eine Ursache für schlechteres Sehen sein. Diese sind auch – wie trockenere Haut generell – eine Folge der verminderten Östrogenproduktion. 

 

Die Wechseljahre fallen oft in einen Lebensabschnitt, in dem nicht nur Frauen oft an Weitsichtigkeit (Presbyopie) leiden. Grund hierfür ist, dass die Augenlinse, die das Auge auf Nah- oder Fernsehen einstellt, unbeweglicher wird. Sie kann sich nicht mehr so gut wölben, wodurch nur noch das Weitsehen ungestört funktioniert, während sich in der Nähe befindliche Dinge zunehmend verschwommen zeigen. Besonders beim Lesen und bei der Bildschirmarbeit kann dies problematisch werden. Diese Weitsichtigkeit wird auch Alterssichtigkeit genannt. 

 

Was können Frauen dagegen tun?

 

Glücklicherweise sind Frauen in den Wechseljahren gegenüber Sehstörungen nicht machtlos. Wer etwas dagegen unternehmen möchte, sollte als Erstes die Ursachen herausfinden. Bei einer Altersweitsichtigkeit ist die Lösung ganz einfach. Schicke Damenbrillen erleichtern nicht nur das Lesen, sondern können ihrer Trägerin einen neuen, modischen Look verleihen. Bestehen die Sehstörungen aufgrund von Blutdruckschwankungen und Schwindel, sind Ingwer und Rosmarin hilfreich. Sind trockene Augen hingegen das Problem, schafft ausreichend Flüssigkeit Abhilfe. Frauen in den Wechseljahren sollten mehr denn je darauf achten, ausreichend Wasser zu trinken. Außerdem sind Omega-3-Fettsäuren sehr hilfreich. Diese wirken sich positiv auf die Durchblutung des Körpers aus und tragen damit zum Aufbau der Schleimhaut bei. 

 

2. Zahnfleischbluten

 

Auch Frauen, die bislang kaum Probleme mit ihren Zähnen hatten, haben in den Wechseljahren nicht selten mit Zahnfleischbluten oder Entzündungen des Zahnfleisches zu tun. Dies liegt daran, dass auch das Zahnfleisch über Rezeptoren für die weiblichen Sexualhormone Östrogen und Progesteron verfügt. Die Hormonveränderungen im Klimakterium bewirken, dass das Zahnfleisch weicher und empfindlicher wird sowie eine höhere Anfälligkeit für Entzündungen entwickelt. 

 

Was können Frauen dagegen tun?

 

Eine gute Mund- und Zahnhygiene ist nun besonders wichtig. Zusätzlich zum täglichen Zähneputzen sollten sich betroffene Frauen öfter eine professionelle Zahnreinigung gönnen. Mit zuckerhaltigen Lebensmitteln sollten Frauen in den Wechseljahren jetzt noch vorsichtiger umgehen. Wichtig ist auch, zu wissen, dass der Mund ebenso wie Magen und Darm Teil des Verdauungssystems ist. Denn wie im Darm existiert im Mund eine Bakterienflora. Mit der täglichen Einnahme von Prä- und/oder Probiotika unterstützen Frauen ihre Mund- und Darmgesundheit optimal. 

 

 

In den Wechseljahren kommt es häufig zu vermehrter Schweißproduktion.

 

3. Veränderter Körpergeruch

 

Mitunter verändert sich der Körpergeruch einer Frau in den Wechseljahren, was oft zu Verunsicherungen führt. Betroffene befürchten dann nämlich, dass andere ihren Geruch als unangenehm oder gar störend wahrnehmen könnten. Aber um welchen Geruch handelt es sich eigentlich? Manche Frauen beklagen einen süßlichen Geruch, während andere wiederum einen verstärkten Schweißgeruch wahrnehmen. Grund dafür ist, dass die sogenannten apokrinen Drüsen, also jene, die für die Duftstoffe verantwortlich sind, während des Klimakteriums die Schweißbildung ankurbeln. Diese Drüsen produzieren unter Stress besonders viel Sekret. Außerdem bemerken viele Frauen in den Wechseljahren einen veränderten Geruchssinn bei sich. Es ist also durchaus möglich, dass nur die betroffene Frau einen veränderten Körpergeruch an sich wahrnimmt. 

 

Was können Frauen dagegen tun?

 

Vor allem sollten Betroffene diese Symptome nicht allzu schwer nehmen. Denn der veränderte Körpergeruch wird definitiv nicht bis zum Ende des Lebens anhalten. Sobald sich der Hormonhaushalt endgültig umgestellt hat, können sich Frauen fast immer wieder besser riechen. Bis es so weit ist, sollten sie auf eine gesunde Ernährung achten, die die Schweißproduktion nicht noch zusätzlich anregt. Das heißt, besonders heiße, scharfe oder fettige Speisen sind zu vermeiden. Auch mit Koffein und Alkohol sollten Frauen im Klimakterium eher vorsichtig umgehen. Hingegen ist der tägliche Genuss von Obst und Gemüse ratsam. 

 

4. Tinnitus

 

Ein Tinnitus äußert sich in Form von Brummen, Zischen, Pfeifen, Knacken oder Klingeln im Ohr. Zwar sind Ohrgeräusche nicht gefährlich, können aber sehr nervig werden, vor allem, wenn sie über einen längeren Zeitraum hinweg auftreten. Tritt Tinnitus in den Wechseljahren auf, sind auch hier die veränderten Hormone dafür verantwortlich. Die Östrogenproduktion nimmt ab, was nicht nur zu Tinnitus, sondern schlimmstenfalls sogar zu Hörverlust führen kann. 

 

Was können Frauen dagegen tun?

 

Tinnitus ist fast stets eine Folge von Stress bzw. kann er sich unter Stress spürbar verstärken. Dies gilt auch und besonders für Tinnitus während der Wechseljahre. Frauen, die sich im Klimakterium befinden, sollten demzufolge auf genügend Ruhe, Entspannung und gelegentliche Auszeiten achten. Vielleicht ist nun die Zeit gekommen, mehr Sport zu treiben oder eine Entspannungstechnik wie Autogenes Training, Yoga oder Meditation zu erlernen? 

 

5. Kribbeln im ganzen Körper

 

Ein ebenfalls oft beschriebenes Symptom der Wechseljahre ist ein Kribbeln entweder im ganzen Körper oder verstärkt in den Armen und Beinen. Manchmal treten im Zusammenhang damit auch Taubheitsgefühle auf. Einige Frauen klagen zudem über ein unangenehm brennendes Gefühl auf ihrer Haut. Auch bei diesen Symptomen sind die veränderten Hormone die Ursache. Es bringt auch das Nervensystem durcheinander, was solche Missempfindungen zur Folge hat. 

 

Was können Frauen dagegen tun?

 

Wie bei fast allen Symptomen, die in Zusammenhang mit den Wechseljahren jjstehen, können Frauen auch hierbei mit mithilfe von Präparaten die Hormonschwankungen abfedern. Überdies können sie über eine gesunde und ausgewogene Ernährung solche Missempfindungen beeinflussen. Als echte Nervennahrung gelten Lebensmittel, die Vitamin B1, B2, B6 und B12 enthalten. Das gilt insbesondere für Fisch, Eier, Milch und Milchprodukte, aber auch für Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte. Auch Magnesium, das unter anderem in Kartoffeln, Milch und Beerenfrüchten enthalten ist, ist zur Beruhigung der Nerven und allgemein für die Gesundheit sehr hilfreich.

 

Bilder:
Abb. 1: pixabay © Dariusz Sankowski (CCO Creative Commons)
Abb. 2: pixabay © Kenny (CCO Creative Commons)

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